Review Ofermod – Thaumiel

  • Label: Spinefarm
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Black Metal

Bereits 1996 gegründet, dauerte es nach der bereits zum Kult acancierten „Mystérion Tés Anomias“-EP eine volle Dekade, bis im Jahr 2008 mit „Tiamtü“ das Debüt-Album der Schweden OFERMOD erschien. Nicht ganz so lang, genauer gesagt „nur“ vier Jahre mussten die Fans des Duos nun auf den Nachfolger warten – „Thaumiel“ heißt das gute Stück.

Wie schon auf dem Vorgänger präsentieren sich OFERMOD auch auf ihrer zweiten Scheibe unkonventionell: Zwar bewegt sich das Material erneut eigentlich recht konsequent im Black-Metal-Sektor, durch die Arrangements und Details vermögen die Skandinavier ihrem Material jedoch genau jenen ureigenen Charakter zu verleihen, der ein großes Album ausmacht.
Beeindruckend ist dabei die Bandbreite an Ideen und Einflüssen, die OFERMOD hier verarbeiten: Einnert der eher schleppende Opener „Sisters Of Rapture And Pestilence“ noch eher an eine Mischung aus Satyricons „Den Siste“ und „Communion“ von Septic Flesh, das darauf folgende „Black Gate“ vielleicht gar einen Tick zu deutlich an „Die By My Hand“ von Satyricon, überrascht der Mittelteil von „Calling Of Setnacht: Twofold Triunity“ auf einmal mit stimmungsvollem Klargesang a la Kvohst (DHG, Code).
Doch damit nicht genug – erreicht die Extravaganz des Albums erst mit dem sehr vom choralen Intro sowie dem durchweg klar gehaltenen Gesang getragenen „Undead Moon“ seinen Höhepunkt, bevor es wieder in die Untiefen harschen Black Metals abtaucht, um spätestens bei „Via Noctis: Veil Of Gargophias“ schließlich irgendwo zwischen Watain und Mayhem zu landen.
Und weil noch nicht genug Namen gefallen sind: Am Ende ist man schon allein aufgrund der beschriebenen Vielfalt zwangsläufig bei einem Nachtmystium-Vergleich angelangt – doch auch musikalisch ist ein solcher alles andere als unpassend.

Mit ihrem zweiten Album festigen OFERMOD eindrucksvoll ihren Status als extravagante Black-Metal-Band mit Charakter. Denn auch, wenn „Thaumiel“ diverse Einflüsse recht unverhohlen preisgibt, ist das Resultat doch eigenständig und vor allem: unterhaltsam. Eine gelungene Abwechslung in der all zu oft drögen Welt des orthodoxen Black Metals. Bleibt nur zu hoffen, dass Mika Hakola seinem Outlaw-Leben wirklich abgeschworen hat und zumindest, bis das nächste Album veröffentlicht ist, nur hinter den eigenen schwedischen Gardinen sitzt.

Wertung: 9 / 10

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