Review Trans-Siberian Orchestra – The Ghosts Of Christmas Eve

(Progressive Metal / Symphonic Metal / Klassik / Musical)  „The Ghosts Of Christmas Eve“ wurde erstmals 1999 als Teil des „25 Days Of Christmas“-Programms des Senders Fox ausgestrahlt und 2001 als DVD veröffentlicht. Die Musik erzählt die Geschichte einer Ausreißerin, die sich Heiligabend in ein verlassenes Theater flüchtet. Alle Songs werden als gespenstische Visionen aus der Vergangenheit des Theaters dargestellt. Die Aufnahmen fanden im historischen Loew’s Jersey Theatre in Jersey City statt. 2016 wurde das Material als Soundtrack-Album auf CD und Vinyl veröffentlicht. Dieses Release soll im folgenden Review näher betrachtet werden.

Ein kurzes Intro geleitet den Hörer mit der bekannten Melodie von „The First Noel“ und der düsteren Erzählerstimme in die rund 46-minütige Geschichte, worauf mit „O Come All Ye Faithful / O Holy Night“ der erste Song folgt. Als Instrumental legt es den Fokus klar auf die E-Gitarre, die die Melodien der allseits bekannten Weihnachtssongs in qualitativ hochwertiger Weise wiedergibt. Die weiteren Titel leben, wie bereits von TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA bekannt, von der Verwebung des Symphonic Metal mit Klassik- und Musical-Elementen, woraus ein bombastisches Klangbild entsteht. So wird mal Gospel/Soul („Good King Joy“) oder choraler Gesang („Christmas Canon“) in den Vordergrund gestellt. Zwischen den Stücken kommt auch der Erzähler wiederholt zum Einsatz, um den Charakter eines Theaterstücks aufrecht zu erhalten und die Story schlüssig zu erzählen.

Schade ist vor allem, dass mit „Hark! The Herald Angels Sing“ und „O Holy Night“ zwei starke Titel des DVD-Releases nicht ihren Weg auf diese Veröffentlichung fanden. Die von Jewel und Michael Crawford gesungenen Titel gehören nämlich zu den besten Songs der ursprünglichen TV-Show. Hochwertig produziert ist von den Solosängern über die Chöre bis hin zur Instrumentierung natürlich alles, aber dennoch überzeugt „The Ghosts Of Christmas Eve“ nicht auf voller Länge. Das liegt neben der veränderten Songauswahl vor allem auch an den Titeln an sich, die man bereits alle auf den ersten drei Weihnachtsalben schon zu hören bekam. Als Bonus gibt es zum Abschluss eine Live-Version von „Music Box Blues“, die anlässlich des Todes von Daryl Pediford bei einem Tribute-Konzert entstand, der den Titel ursprünglich gesungen hat.

„The Ghosts Of Christmas Eve“ ist ein gegenüber anderen Weihnachtsalben hochwertiges Release, das für die Verhältnisse von TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA aber doch einige Fragen aufwirft. Nachdem bereits bewährte Songs lediglich in ein neues Konzept oder vielmehr eine andere Story gepresst wurden, bekommt der geneigte Fan hier nichts neues geboten. Trotzdem können die Musiker anhand ihrer Erfahrung und Klasse weiterhin einiges wett machen und dem Weihnachtsfest mit ihrem symphonischen Metal einen alternativen Touch aufdrücken, der aber trotzdem als ernstzunehmendes, festliches Release bestehen kann.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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