Konzertbericht: Black Tusk w/ Downfall Of Gaia

29.06.2014 München, Sunny Red

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Einmal mehr gastieren BLACK TUSK in München, um ihre groovige Mischung aus Sludge, Stoner Metal, Punk und Thrash live zu präsentieren. Während auf der derzeitigen Europatour in anderen Städten die Thrasher Toxic Holocaust den Headlinerstatus einnehmen, können die drei Herren aus Savannah, GA heute als Main Act auftreten und haben mit DOWNFALL OF GAIA eine der derzeit spannendsten Bands aus dem Umfeld des Blackened-Post-Hardcore dabei. Aus nicht näher bekannten Gründen findet das Konzert im Sunny Red als Matineeshow statt, weswegen der Einlass bereits um 17 Uhr angesetzt ist.

Downfall Of GaiaDiese Informatio scheint zum Glück allen Fans der beiden Bands zu Ohren gekommen zu sein und so herrscht um 17.45 vor den Musikern von DOWNFALL OF GAIA bereits dichtes Gedränge. Mit den düsteren Tönen von „[Vulnus]“ eröffnet die Band ihr Set und präsentiert ihre Mischung aus mächtigen Soundwänden, unendlich weiten Flächen, treibenden Beats, packenden Rhythmen und dreistimmigem Geschrei. Leider ist die Abmischung am heutigen Tag etwas zu sehr auf das Schlagzeug und vor allem die Bassdrum fixiert, sodass besonders die ruhigeren und flächigen Passagen verschluckt werden. Diese Mängel in der Abmischung, aber auch die Gelegentlichen Unsauberheiten im Zusammenspiel machen die vier Jungs durch ihre Sympathie wieder wett. Dafür steht nicht zuletzt der Umgang mit einer gerissenen Gitarrensaite und anschließendem Gitarrenwechsel in „Drowning By Wing Beats“: In einem auf dem Album kurz gehaltenen Break steht die Band wie geplant mit Feedbackpfeifen zusammen und spielt schließlich einfach so weiter, als wäre nichts geschehen.Promo
Neben dem Abschlusstrack „In The Rivers Bleak“ präsentieren DOWNFALL OF GAIA noch einen neuen Song, der Lust auf weitere Veröffentlichungen der Band macht. Das Publikum ist während des halbstündigen Sets mucksmäuschenstill, geht dabei aber voll mit und steht mit geschlossenen Augen und kopfnickend wie gebannt vor den Musikern. Erst nach dem Ende der Show und der Verabschiedung wird begeistert Beifall geklatscht. [BL]

Wblack-tusk-set-dial-bährend der Umbaupause zeigt sich, was die Bandkonstellation schon vorher hätte vermuten lassen können: Viele derjenigen, die wegen der düsteren Atmosphäre DOWNFALL OF GAIAs gekommen sind, scheinen nicht besonders mit dem Stoner-/Slugdesound des Südstaaten Power Trios vertraut zu sein. Doch auch diejenigen, die nur aus Neugier bleiben, dürften es nicht bereuen: denn was BLACK TUSK an Spielfreude ausstrahlen, ist so mitreißend, dass selbst die Köpfe in den hinteren Reihen nicht still bleiben. Der bullige Bassist Jonathan Athon wirbelt sein Instrument mit solcher Begeisterung durch die Gegend, dass kurzerhand der überbeanspruchte Gurt reißt. Statt den Song abzubrechen klemmt er sich sein Instrument kurzerhand unter den Arm und spielt weiter, als wäre nichts geschehen. Und das mit einem so breiten, ansteckenden Grinsen im Gesicht, dass im familiären Sunny Red all die finstere Stimmung, die die Vorband entfacht hat, wie weggeblasen scheint. black_tusk_bldg Geoff JohnsonDer dreckige, punkige Stoner Metal, wie ihn ausschließlich Amis hinbekommen, ist (wie immer) live um einiges beeindruckender als auf Konserve. Die Songs nehmen immer mehr an Fahrt auf, während Andrew Fidler und seine beiden von oben bis unten voll tätowierten Mitstreiter längst völlig nass geschwitzt sind. Da kommen Erinnerungen an den Gig der Genre-Kollegen Doomriders hoch, die ebenfalls erst vor wenigen Wochen in München zu Gast waren. Nach fast einer Stunde ist man dann auch als Fan ganz schön durch, dafür aber umso zufriedener. [MH]

FAZIT: Ungewohnt früh ist der Auftritt um halb acht dann auch schon wieder vorbei. Zwei tolle Bands, zwei intensive Stunden, die völlig ohne Vorgeplänkel auskamen. So spannend die Musik von DOWNFALL OF GAIA ist – heute haben BLACK TUSK die düstere Atmosphäre mit einem ursymphatischen Konzert binnen weniger Minuten aus dem Sunny Red verbannt.

Publiziert am von und Michael

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