Konzertbericht: Mudvayne w/ Shaka Ponk

2005-02-23 Berlin, Columbia Club

Auf Promo-Tour durch Europa für ihr neues Album „Lost And Found“ machten Mudvayne auch in Deutschland halt. Einmal im Bochumer Matrix, tags darauf mit einem Prelistening der besagten Scheibe im Berliner Silverwings und wieder einen Tag später mit dem Konzert im Columbia Club. Als Vorband war die französische Band Shaka Ponk angekündigt, welche allerdings schon vor dem geplanten Beginn (21.00 Uhr) anfing und ich somit nur beim Einlass noch was von ihrer scheinbar recht interessanten Musik mitbekam.
Der Columbia Club war an diesem Abend sehr gut besucht, zu drei Vierteln (ca. 600 – 700 Leute) voll wird es gewesen sein.

Nach einer längeren Umbaupause enterten die vier ungeschminkten Amerikaner die Bühne und starteten fulminant mit dem neuen Opener „Determined“. Die Menge im vorderen Drittel (inklusive mir) ging sofort begeistert mit. Von nun wurde das Haupthaar geschüttelt oder wahlweise auch gepogt und gemosht zu den harten Passagen, getanzt zu den melodischen Stellen und auch das Rumspringen erfreute sich großer Beliebtheit. Crowdsurfing wurde auch ein wenig betrieben. So intensiv wie Mudvaynes Musik war auch das Erlebnis in den ersten Reihen.
Weiter ging’s mit dem Kracher „Internal Primates Forever“ vom ersten Major-Album „L.D. 50“. Zwischendurch nahm Sänger Chad auf das Prelistening am Tag zuvor Bezug und fragte warum denn dort nur so wenige waren. Gleichzeitig bedankte er sich aber noch mal bei denen, die gekommen waren um das neue Album zu hören.
Weitere Höhepunkte im Programm waren “Silenced”, “–1”, “Death Blooms”, “Nothing To Gein” (mit einem lang gezogenen Outro), „Cradle“, die Halb-Ballade „World So Cold“, „Not Falling“ und zum krönenden Abschluss natürlich der Klassiker „Dig“.Die neuen Songs wie „IMN“ oder das mit der Ansage „This is not a statement – it’s a question everybody should ask himself“ eingeleitete „Happy?“ wurden auch gut aufgenommen von dem klasse Publikum.

Auf unnötige Showeinlagen wurde verzichtet, man konzentrierte sich erfreulicherweise ausschließlich auf die Musik und übertriebenes Herumgehüpfe fand auch nicht auf der Bühne statt. Was nicht heißen soll, dass die Band angewurzelt herumstand, ganz im Gegenteil. Bassist Ryan und Gitarrero Greg wechselten oft die Seiten, der ständig in Bewegung befindliche Sänger Chad trainierte eifrig seine Nackenmuskulatur.
Der Sound an dem Abend war erstaunlich gut (soweit ich das mit meinen Ohropax beurteilen konnte) und die Band erlaubte sich keine spürbaren spielerischen Fehler.
Frontmann Chad sprach noch einmal an wie wichtig es der Band ist, dass die Fans so zahlreich erschienen waren. Er kündigte zudem eine ausgiebigere Deutschland-Tour in einigen Monaten an und fragte sogleich wer denn dann wiederkommen würde. Natürlich waren fast alle Hände oben.Ebenfalls positiv zu vermerken ist noch, dass sich die vier zu keinem Zeitpunkt feiern ließen oder anderweitig arrogant wirkten.

Nach schweißtreibenden 90 Minuten (ohne Zugabe) war das Konzert dann beendet und alle gingen im Bewusstsein rund 20 Euro in einen absolut perfekten Abend investiert zu haben.Hätte die Band noch länger gespielt wäre ich wohl zusammengebrochen und auch der Großteil der Fans erschien mir sehr erschöpft.
Wer auch nur im geringsten was mit Mudvayne anfangen kann, in Bochum oder Berlin wohnt, aber nicht zu einem der beiden Konzerte gegangen ist, dem kann man nur sagen, dass er wirklich eine Spitzen-Live-Band verpasst hat.

Setlist:
01. Determined
02. Internal Primates Forever
03. Silenced
04. IMN
05. –1
06. Death Blooms
07. Pushing Through
08. Skrying
09. Nothing To Gein
10. Happy?
11. Cradle
12. Rain. Sun. Gone.
13. World So Cold
14. Not Falling
15. Dig

Geschrieben am 23. Februar 2005 von Metal1.info

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