Geist: Das Studiotagebuch, der zweite Streich

Alboin war nicht faul und stellte bereits den zweiten Teil des GEÏST-Studiotagebuchs online, in welchem es unter anderem um kernige Gitarren und schlechten Whisky geht. Warum die Aufnahmen trotz des Alkoholgenusses nicht aus dem Ruder liefen, erfahrt ihr hier (das komplette bisher veröffentlichte Tagebuch sowie Bilder von den Aufnahmen sind hier zu finden):

Tag 2 – 16.12.

Black Metal ist bekanntlich kein Ponyhof. Paukenadmiral Marlek hat sich, mit dieser Einstellung im Hinterkopf und einer enormen Arbeitswut im Allerwertesten, das Fertigstellen aller seiner Drumtracks des Albums bis genau 16 Uhr vorgenommen. Warum weiß aber niemand ganz genau. Zum Frühstück gibt’s allerdings erstmal das stärkende Debüt von SKID ROW (wir sind noch merklich SPINAL-TAP-geschädigt) und frischen Melitta-Kaffee. Der Tag kann beginnen.

Ohne großes Geplänkel geht es also um 10 Uhr wieder an die Arbeit. Es wartet so früh am Tag gleich ein harter Brocken: das kühle, rasende „Einen Winter auf See“, mit dem ich dem bedauernswerten Schlagzeuger keinen Gefallen getan habe. Der Song ist eine echte Herausforderung – für GEÏST-Verhältnisse ein überaus schnell und brachial einsetzendes Lied mit extremen und interessanten Tempo- und Atmosphäreschwankungen. Wirklich ein Orkan. Es dauert bis zur Mittagspause, bis wir die Drums für das Stück im Kasten haben. Allerdings, da bin ich mir sicher, hat sich jede Minute gelohnt.

Das abschließende „Helike“, das wir auf den letzten Konzerten bereits live gespielt haben, prügelt Marlek schon fast mit Routine ein. Die sich durch den ganzen Song ziehenden Doublebasspassagen sind wahrscheinlich das Brachialste, was wir auf dieser Platte haben. Als „Helike“ fertig gestellt ist, zeigt der Tacho – genau 16 Uhr. Marlek hat sich einen (furchtbar billigen und scheußlichen) Whisky auf seine prophetischen bzw. organisatorischen bzw. spielerischen Fähigkeiten verdient, der sich natürlich nicht einsam fühlen soll und daher alsbald Gesellschaft von mehreren Jever bekommt.

Während der Schlagzeuger schon seinen Feierabend genießt, bereiten Markus Stock und der 1. Rhythmusmaat Hedrykk bereits den Gitarrensound vor. Das Ergebnis ihrer Bemühungen ist ein satter, tougher und überaus kerniger Klang, der rockige Differenziertheit und schwarzmetallisches Klirren wunderbar miteinander verbindet. Weil wir an diesem zweiten Studiotag noch ein, zwei Stündchen haben, macht sich Hedrykk an die Rhythmusgitarrenspuren von „Helike“. Dabei zeigt sich mal wieder: es geht nichts über eine gute Vorbereitung, und natürlich die Fähigkeit, sein Instrument zu beherrschen: der Mann beendet sein Werk binnen einer guten Stunde. Das lässt für morgen einiges erwarten.

Weil uns der Sinn heute nicht mehr so sehr nach Kochen und Heavy Metal steht, gibt’s Pizza und den überaus genialen Film „Blues Brothers“. Passt eigentlich auch nicht schlecht – auf lange Sicht und global betrachtet, würden wir dieses Album heute ohne diese Musik nicht aufnehmen. Ich hoffe, für einige Leute ist diese Aussage der für heute in Aussicht gestellte Skandal!

Tag 3 und damit die Fortsetzung des Tagebuchs ist bereits für morgen, den 18.12. angekündigt…


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Publiziert am von Marius Mutz

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