Review Fit For A King – The Path

Die meiste Zeit ihrer bereits 13-jährigen Bandgeschichte flogen FIT FOR A KING als Geheimtipp unter dem Radar. Erst mit ihrem fünften Album „Dark Skies“ aus dem Jahr 2018 gelang es den Texanern auch international durchzustarten, woraufhin Europatouren als Support von unter anderem As I Lay Dying folgten und auch die erste Headliner-Tour außerhalb der Vereinigten Staaten angekündigt wurde (die bereits zum zweiten Mal verlegt werden musste und nun im Herbst 2021 stattfinden soll). Zwei Jahre nach dem Durchbruch liegt Metalcore-Fans nun die neue Platte „The Path“ vor, mit der das Quintett weiter auf der Erfolgswelle surfen will.

In klassischer FIT-FOR-A-KING-Manier starten die Metalcoreler mit einem regelrechten Ohrwurm in die 36 Minuten Spielzeit. In „The Face Of Hate“ kombiniert die Band eingängige Melodien und Stakkato-Riffs der alten Metalcore-Schule mit einem knallenden Breakdown zum Ende hin. Auch das gewohnte Wechselspiel zwischen Ryan Kirbys beeindruckenden Shouts und Ryan O’Learys gefühl- und druckvollem Klargesang weiß wie seit dem Einstieg des zweiten im Jahr 2014 zu zünden.

Während mit „Breaking The Mirror“ der Melodieanteil noch ein ganzes Stück höhergeschraubt wird – wie so oft auf „The Path“ besteht hier höchste Ohrwurm-Gefahr – zeigen sich FIT FOR A KING im Anschluss auch von ihrer brutalsten Seite. Hat gerade diese Gratwanderung zwischen hochmelodischem Metalcore und brachialem Deathcore die Band bereits auf den Vorgängerwerken ausgezeichnet, heben sie dies auf „The Path“ sogar noch auf das nächste Level. Die prägnanten Lyrics und das aggressive Main-Riff von „Annihilation“ wird live jeden Pit zum Kochen bringen und „God Of Fire“ stellt mit seiner Einfachheit und den Beatdown-Anleihen den womöglich härtesten Track der Truppe in ihrer Karriere dar.

Im totalen Gegensatz dazu stehen „Locked In My Head“, das lyrisch zwar fast an die Peinlichkeiten des letzten Wage-War-Albums „Pressure“ erinnert, auf dem die Band musikalisch allerdings wieder mit eingängigen Melodien glänzen kann sowie die Albumhymne „Louder Voice“, der man einen ganz fetten Stempel mit dem Begriff „catchy“ aufdrücken darf. So reiht sich letztgenannter Track direkt neben einem „Dead Memory“, „The Price Of Agony“ oder „Young And Underserving” in die Riege der besten FIT-FOR-A-KING-Refrains ein.

Dass die beiden Welten FIT FOR A KINGs nicht nur in separaten Songs funktionieren, sondern auch innerhalb eines Titels miteinander harmonieren, stellen die Amerikaner derweil mit dem Titeltrack der Platte und „Prophet“ unter Beweis. Zu bemängeln gibt es an „The Path“ somit nur Kleinigkeiten: Stellenweise driften die Lyrics, wie auf besagtem „Locked In My Head“, ins Pseudo-Tiefgründige ab und das dem Breakdown in „Stockholm“ vorstehende Sample wirkt äußerst deplatziert. Schade ist ebenso, dass mit „Vendetta“ der schwächste Song der Platte ganz am Ende steht. So verpassen es FIT FOR A KING, ihr durchweg famoses Album mit einem richtigen Knall abzuschließen.

Trotz der kleinen Kritikpunkte können sich Fans der Band über ein abermals sehr gut gelungenes Full-Length ihrer Helden freuen. FIT FOR A KING stellen erneut unter Beweis, dass sie ein ganz heißes Eisen im Feuer der Metalcore-Szene sind und dürften mit „The Path“ ihren Status als Geheimtipp nun vollends hinter sich gelassen haben. Dass sich die Band mit Album Nummer sechs weiterhin auf dem richtigen Pfad befindet, daran dürfte es somit keine Zweifel geben.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Silas Dietrich

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