Review Hammerfall – (r)Evolution

Back To The Roots – diesem Motto wollen die Schweden von HAMMERFALL nun folgen. Drei Jahre nach dem eher mittelmäßig aufgenommenen „Infected“ veröffentlicht die Truppe um Frontmann Joacim Cans nun ihr neuntes Studioalbum „(r)Evolution“, welches schon vom Cover her sehr an die alten Werke erinnert. So verwendet es allerlei Elemente aus Alben wie „Glory To The Brave“ oder „Renegade“ und wurde ebenfalls vom Herrn Marschall designed, welcher auch die besagten alten Artworks entwarf.

Der Opener „Hector’s Hymn“ lässt wohl kaum Wünsche offen – HAMMERFALL sind zurück! Mit altem Sound, altem Elan und alter Epik. Dieser Track könnte glatt von Scheiben wie „Renegade“ oder „Legacy Of Kings“ stammen und macht Erwartungen im Sinne von „Back To The Roots“ alle Ehre! Danach gestaltet sich die Musiklandschaft auf „(r)Evolution“ nur leider etwas holprig. Zwar behalten die Schweden ihren alten Sound bei, jedoch fehlt der Funke – so wirkt es, als hätten HAMMERFALL ihren alten Elan schon im ersten Track verspielt. Der Titeltrack „(r)Evolution“ oder andere, wie „We Won’t Back Down“, klingen typisch nach HAMMERFALL, keine Frage – dennoch fehlt etwas, etwas Entscheidendes. So springt der Funke selten über und das Album enttäuscht nach einem derart bombastischen Opener etwas. Ihren Höhepunkt erfährt die Scheibe so nur im ersten Track, allerdings folgen einige andere, die mit etwas neuerer Machart aufhorchen lassen („Life Live Loud“, „Origins“, „Wildfire“). Hier gelingt es der Truppe wieder, Innovation mit typischem HAMMERFALL-Sound zu verbinden – der hymnische, mit Wiedererkennungswert aufwartende Chorus von „Origins“ ist ein gutes Beispiel hierfür. Ebenso überzeugt der EP-Track „Bushido“ mit gewohntem Bombast im Midtempo-Stil und einem eingängigen Refrain. „(r)Evolution“ mag im Titel durchaus beides beinhalten; eine Rückkehr zu alten Wurzeln und eine Weiterentwicklung der Musik der Band in einem – dies gelingt jedoch nur zum Teil.

Das Album punktet im Vergleich zu den beiden vorangegangenen deutlich – enttäuscht nur leicht, da der Opener von den restlichen Songs nicht mehr überboten wird und somit der frühe Höhepunkt der Scheibe bleibt. HAMMERFALL zeigen alten Elan, verbunden mit Innovation – aber nur teilweise. Es fehlt an epischen Hooklines und den gewohnten, eingängigen Gitarrensoli von Oscar Dronjak im Gesamtwerk. Auf einigen Tracks beweisen HAMMERFALL, dass sie es noch drauf haben wie zu Zeiten von „Renegade“, allerdings beweisen sie das nicht auf ganzer Linie. „(r)Evolution“ überzeugt durch wirklich hörenswerte einzelne Tracks, verharrt unterm Strich jedoch in der Mittelmäßigkeit.

Wertung: 6.5 / 10

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Ein Kommentar zu “Hammerfall – (r)Evolution

  1. Sehr gutes Review! Du begründest deine Bewertung sehr sachlich, was auf dieser Seite oft nicht der Fall ist ohne dabei in die vollen Extreme des Bewertungssystems abzudriften. Ingesamte eine faire Benotung auch wenn ich hingegen dem Album eien 7,5 gegeben habe.

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