Review Universe217 – Change

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Doom Metal

Drei Jahre ist es her, dass UNIVERSE217 über Ván Records, das deutsche Paradelabel in Sachen extravaganter, düsterer Klänge, ihr drittes Album „Never“ veröffentlichten. Die Partnerschaft düfte alles andere als Zufall gewesen sein – denn die Musik von UNIVERSE217 war genau das: extravagant und düster. Nach der im Vergleich zum verschrobenen Label-Debüt fast schon braven, weil deutlich ruhigeren EP „Ease“ (2014) erscheint nun Album Numero zwei: „Change“.

Wenn das Artwork stilistisch auch gänzlich anders gehalten ist, brauchen sich Verehrer der ersten beiden Silberlinge bei dem Titel nicht erschrecken – allzu viel hat sich im Hause UNIVERSE217 (zum Glück) nicht geändert. Zumindest oberflächlich betrachtet. Auch 2016 steht der Name UNIVERSE217 nämlich für Doom-Rock mit ausdrucksstarkem Frauengesang.

Und doch gibt es über „Change“ im Detail viel zu berichten: Während der Ausflug in ruhige, unverzerrte Gefilde, den UNIVERSE217 auf der vorangegangenen EP unternommen hatten, ein Ausflug bleibt, und die Griechen sich auf ihrem neuen Album wieder verstärkt über verzerrte Gitarren ausdrücken, ist „Change“ doch mehr als eine bloße Rückkehr zum alten Stil. Das macht sich im deutlich volleren, griffigeren Sound ebenso bemerkbar wie im Songwriting. Gerade was das angeht, ist UNIVERSE217 ein großer Schritt nach vorne gelungen: War der Erstling kompositorisch noch etwas zerfahren, wirken die sieben Nummern von „Change“ nicht nur in sich herrlich geschlossen, sondern fügen sich auch als Album zu einer perfekten Einheit zusammen, die über eine knappe Dreiviertelstunde hinweg schlüssig wirkt und packend unterhält.

Zwar legen UNIVERSE217 damit etwas von ihrer durchaus spannenden Extravaganz ab, das jedoch klar zu Gunsten der Gesamtatmosphäre: Die düster-doomigen Riffs sorgen für ein gemächlich wogendes Fundament, auf dem sich Sängerin Tanya Leontiou stimmlich austoben kann, ohne das Gesamtkonstrukt ins Wanken zu bringen. Dass sich Leontiou auch individuell nochmals merklich verbessert hat und sowohl im ruhigen wie im hysterischen Gesang merklich souveräner geworden ist, ist das letzte Quäntchen Qualitätszuwachs, das „Change“ an seinem Vorgänger vorbeiziehen lässt.

Wenn UNIVERSE217 sich jedoch noch etwas mehr darauf fokussieren, ein in sich geschlossenes Klangbild abzuliefern, kann man von dieser Band definitiv noch einiges erwarten.“ lautete 2013 unser Fazit zum „Never“. Genau das ist UNIVERSE217 mit „Change“ gelungen: Unter Beibehaltung der essenziellen Trademarks klingt das Album runder, stimmiger und, wenn man so will, erwachsener als der Vorgänger, dabei jedoch zugleich wieder kraftvoller und ungestümer als die vielleicht etwas zu brave „Ease“-EP. Fazit: Ein Paradebeispiel für gelungene Weiterentwicklung!

Wertung: 8.5 / 10

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