Review Various Artists – Oriental Metal

„Och nö… schon wieder so ne Kompilation“ mag der ein oder andere vielleicht denken – und in der Tat… auch ich habe nie ganz begriffen, warum man sich eine CD mit einer Sammlung an aus dem Albumkontext gerissenen Songs kaufen sollte, wo man sich genauso von den guten Bands das Album in den Schrank stellen oder eine Playlist am PC zusammenstellen kann.

„Oriental Metal“ ist vom Grundgedanken natürlich nicht anders als jede andere Compilation – und wer mit dem Prinzip als solches gar nichts anfangen kann, wird auch mit dieser nicht glücklich werden. Trotzdem ist die CD wert, dass man sich damit zumindest einmal beschäftigt, wenn man sich für Metal aus dem nahen und fernen Osten interessiert.
Denn auf diesem Werk präsentiert Kobi Farhi, welchen man als Sänger von ORPHANED LAND kennt, eine von ihm zusammengestellte Auswahl an Songs beziehungsweise Bands aus diesen Breitengraden – Geheimtipps inklusive. Dass die CD gleich mit einem ORPHANED LAND-Song beginnt, stößt mir dabei genauso etwas sauer auf wie die Tatsache, dass man sich nicht nimmt, im Promoschreiben explizit darauf hinzuweisen, dass ORPHANED LAND die Szenebegründer seien… sieht man davon ab, weiß die CD jedoch durchaus zu unterhalten. Neben genannten ORPHANED LAND und etablierten Acts wie NERVECELL, NILE und MELECHESH dürften die meisten Bands in unseren Breitengraden nur ausgewiesenen Liebhabern des Genres ein Begriff sein… eine Tatsache, die sich bei der Qualität so manches Stückes durchaus gerne ändern könnte.
Denn seien es die etwas an Septicflesh erinnernden AMASEFFER oder die eher in Richtung Powermetal orientierten PENTAGRAM – was hier geboten wird, ist schon ob seiner Vielseitigkeit durchaus wert, sich damit eingehender zu befassen.

Wer CDs kauft, um gute Musik zu hören, ist bei dieser Kompilation sicherlich nicht falsch – vermag diese Zusammenstellung doch durch ihr durchgehend hohes Niveau, die Vielseitigkeit der Beiträge sowie nicht zuletzt durch den Exotenbonus zu begeistern – klingt hier, von den orientalischen Harmonien abgesehen, doch schon so mancher Gesang ob der verwendeten Text-Sprache absolut außergewöhnlich.
Doch auch, wer Musik lieber im Albumkontext hört, sollte hier zumindest mal rein hören – könnte ich mir doch gut vorstellen, dass er hier die ein oder andere Band entdeckt, von der ein Full-Lenght zu kaufen durchaus lohnenswert wäre.

Keine Wertung

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