Review Gloson – Grimen

  • Label: AOP (Art Of Propaganda)
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Sludge / Drone

Die kleine Stadt Halmstad, auf halbem Weg zwischen Malmö und Göteborg an der Mündung des Flusses Nissan gelegen, hat als Geburtsort von Niklas Kvarforth (Shining) und der Gebrüder Amott (Arch Enemy) schon zwei namhafte Metal-Acts hervorgebracht. Bei ersteren, die ihrer Heimatstadt sogar ihr wohl bekanntestes Album „V – Halmstad“ widmeten, spielte zwischen 2012 und 2016 Christian Larsson Bass. Mit GLOSON wendet sich Larsson, der unter seinem Pseudonym Draug mit Svart zudem zeitweise ein eigenes Melodic-Black-Metal-Projekt  hatte, nun noch düstereren Gefilden zu: atmosphärischem Sludge.

Wer Svart kennt, weiß um das große Talent von Larsson, was Komposition und Arrangement angeht. Und tatsächlich: Wenngleich die Band stilistisch gänzlich anders ausgerichtet ist, ist auch der GLOSON-Erstling „Grimen“ ein mehr als hörenswertes Album geworden. Geschickt und mit viel Gefühl arrangiert, transportiert die Musik, die sich hinter dem modernen Artwork, das auch ein Septicflesh-Cover zieren könnte, verbirgt, eine Vielzahl an Gefühlen.

Während das Werk mit „Prowler“ noch vergleichsweise flott beginnt und mit seinen zarten Melodien über treibend-groovigem Riffing direkt an die französischen Genrekollegen von Crown denken lässt, finden GLOSON im weiteren Verlauf ihres Album-Debüts fix ihr Plätzchen zwischen ebenjenen Crown, den polnischen Obscure Sphinx und Neurosis: Gerade die Ruhe, die vom Gesang ausgeht, obwohl mit rauer Stimme durchaus auch mal kraftvoll gegrowlt wird, erweckt hier den Geist der kalifornischen Sludge-Legende.

Ob nun das bedächtige „Antlers“, das bereits im vergangenen Jahr als Single ausgekoppelte „Cringe“, ein majestätisches Opus mit Cleangitarren und Geigen, wuchtigen Riffs und großen Melodien oder „Spectr“, das stilistisch mitunter sogar etwas an Svart erinnert – „Grimen“ wird trotz einer Spielzeit von knapp über 50 Minuten nicht langweilig. Dass GLOSON im Gegenteil mit dem finalen „Embodiment“ in Sachen Atmosphäre noch einen drauflegen können, ist nichts weniger als beeindruckend.

Was dieser Tage als Debütalbum einer (noch) gänzlich unbekannten Band über Art Of Propaganda veröffentlicht wird, zählt definitiv schon jetzt zu den stärksten Releases des Genres in diesem noch jungen Jahr. Für alle Fans der erwähnten Formationen, generell aber atmosphärischem Metal zwischen Sludge und Doom ein mehr als heißer Tipp!

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Wertung: 9 / 10

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