Review Noekk – Carol Stones And Elder Rock (EP)

Nachdem sich die Bewunderer des Schaffens von Markus Stock alias Ulf Theodor Schwadorf alias F. F. Yugoth einige Jahre lang in Geduld üben mussten, revanchiert sich der vielbeschäftigte Tausendsassa dieser Tage gleich in mehrfacher Hinsicht für deren Treue. Nicht nur, dass man auf der anstehenden „Heralds-Of-The-Fall“-Tour sowohl Empyrium als auch Sun Of The Sleepless bestaunen dürfen wird, auch NOEKK lassen 2018 nach zehn Jahren endlich wieder von sich hören. Erstmals seit „The Minstrel’s Curse“ bringen Stock und sein langjähriger Weggefährte Thomas Helm (bzw. Funghus Baldachin) eine neue gemeinsame Prog-Rock-Platte heraus: die 7‘‘-EP „Carol Stones And Elder Rock“, die den Fans einen Vorgeschmack auf das für 2019 angekündigte Full-Length-Album geben soll.

Sowohl bezüglich des Umfangs als auch der Musik selbst geben sich NOEKK auf ihrer Comeback-Veröffentlichung genügsam. Im Gegensatz zu den ausladenden Stücken des Vorgängers sind die vier Lieder auf „Carol Stones And Elder Rock“ kurz und knapp gehalten, sodass man sich wohl oder übel mit gerade mal 13 Minuten an neuem Material zufriedengeben muss.

Aus kompositorischer Sicht ist das Minialbum insofern als zurückhaltend zu bezeichnen, als die Tracks weder verzerrte Gitarren noch spielerisch komplexe Arrangements beinhalten. Stattdessen setzt das Duo hier bewusst auf eine luftig-leichte Instrumentalisierung, bestehend aus klassisch inspiriertem, nachdenklichem Klavier („A Loss“), trockenen, verspielten Akustikgitarren („Pan“) und kauzigen Retro-Prog-Keyboards („Archaic Tune“). Gerade letztere sind ein erfreulicher Garant dafür, dass NOEKK bei ihrer betont akustischen Herangehensweise nicht als müder Abklatsch von Empyrium dastehen.

Davon abgesehen sind ein paar stilistische Parallelen zu Alben wie „Weiland“ zwar nicht von der Hand zu weisen, die vorherrschende Grundstimmung ist jedoch eine andere. Der verträumt-wehmütigen Atmosphäre von „Where At Night The Wood Grouse Plays“ stehen hier eher geheimnisumwitterte Klänge gegenüber. Seine Vorliebe für naturmystische Lautmalerei hat Schwadorf selbstredend auch diesmal nicht abgelegt. Die tadellose, ungekünstelte Produktion und Helms erhabener Gesang tun dann noch ihr Übriges, um die vier Songs zu einem vollkommen stimmigen Ganzen zu formen und NOEKK damit eine Rückkehr ohne die geringsten Abnutzungserscheinungen zu ermöglichen.

Wer dem Release des kommenden Albums von NOEKK noch nicht mit Spannung entgegengeblickt hat, der wird es nach dem Hören von „Carol Stones And Elder Rock“ gewiss tun. Die neuen Stücke tragen die unverkennbare Handschrift ihrer beiden Schöpfer, offenbaren aber gerade durch den Verzicht auf E-Gitarren die eine oder andere neue Facette. Zwar bleibt zu hoffen, dass die vier Songs exklusiv auf dem Kurzalbum verbleiben werden, doch rein qualitativ hätte es das Material zweifelsfrei verdient, auch auf einer Full-Length-Platte unterzukommen. Die Anschaffung lohnt sich somit nicht nur für Sammler und Komplettisten. Fans von NOEKK und Empyrium sowie Folk und Prog-Rock im Allgemeinen können hiermit nichts falsch machen.

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