August 2019

Review Pandemonium – Monuments Of Tragedy

Drei Alben und zwei EPs haben die Symphonic-/Melodic-Death-Metaller PANDEMONIUM bis dato veröffentlicht. Allerdings weitgehend unbeachtet: Während Deranged, die Brutal-Death-Band von Gitarrist und Sänger Thomas Ahlgren, einen gewissen Kultstatus genießt, sind die bereits 1997 gegründeten PANDEMONIUM nach wie vor absoluter Underground. Wohl nicht zuletzt, weil das letzte Lebenszeichen in Form des Albums „Whispers“ 2008 erschien. Und doch völlig zu Unrecht.

Schon der Einstieg des in neuer Besetzung erarbeiteten vierten Albums „Monuments Of Tragedy“ mit Spoken-Word-Part und Streichern, die in majestätischen Symphonic Black Metal übergehen, beeindruckt: Wenngleich die Gitarren vielleicht etwas stumpf klingen, ist die Komposition und Technik der Musiker beachtlich, sofort fühlt man sich deutlich an Dimmu Borgir um die Jahrtausendwende erinnert.

Doch PANDEMONIUM begnügen sich keinesfalls damit, der norwegischen Symphonic-Black-Metal-Legende nachzueifern. Vielmehr wenden sich PANDEMONIUM schon mit den folgenden Stücken eher in Richtung Melodic-Tech-Death: Fast hektische Gitarren und das harschere Death-Metal-Growling von Johan Bergström (ehemals Havok, nun auch Deranged) treffen auf mal verspielte, mal getragene Keyboardklänge. Mit rasantem Drumming garniert, ergibt sich so ein packender Mix aus Melodik und Brutalität („Necromania Unleashed“), wie man ihn vergleichbar am ehesten von den finnischen Shade Empire her kennt.

Doch damit erschöpft sich das stilistische Repertoire von PANDEMONIUM noch lange nicht: Auch relativ straightes Riffing mit Industrial-Metal-Touch („The Code“) oder vergleichsweise gewöhnlicher, dafür umso eingängigerer (Melodic) Death Metal („A Therapy In Blood“) sind auf „Monuments Of Tragedy“ zu finden. Der Fokus liegt aber klar auf den technisch anspruchsvolleren Parts, mit flinken Soli und verspielten Keyboards.

Zugegeben: Ganz leichte Kost ist dieses vierte Album der Band aus dem schwedischen Lund nicht. Denn zur Komplexität der einzelnen Stücke kommt die beachtliche Spielzeit von knapp einer Stunde, die „Monuments Of Tragedy“ durchaus fordernd füllt. Langweilig zumindest dürfte in diesen 56:46 Minuten niemandem werden, der auf kompositorische Finesse Wert legt. Vom Titel über das atmosphärische Artwork von Eliran Kantor bis zur Musik greift hier alles ineinander: Düster und zugleich schön, vielseitig und doch stimmig arrangiert, ist „Monuments Of Tragedy“ ein echter Geheimtipp dieses Sommers.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert