Review Pantheon I – From The Abyss They Rise (Re-Release)

  • Label: Non Serviam
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Fünf Jahre sind vergangen, seit PANTHEON I mit ihrem dritten Album, „Worlds I Create“, nicht nur in unserer Redaktion (Album des Monats Juli 2009) für Begeisterung sorgten. Und da fünf Jahre gerade in der Musikwelt eine lange Spanne sind, dachte sich wohl irgendjemand, es sei mal wieder Zeit für eine Veröffentlichung. Was also tun, wenn die Herren Komponisten nicht zu Potte kommen? Genau: Man veröffentlicht einfach irgendetwas noch einmal. Und was läge da näher, als in die Demo-Kiste zu greifen.

Warum sich unterdessen noch nicht herumgesprochen hat, dass das im Regelfall keine gute Idee ist, ist mir unbegreiflich – Negativbeispiele gibt es ja eigentlich genug. Nun können sich also auch PANTHEON I mit einer derartigen Compilation brüsten. Gratulation dazu.
Hinter dem Titel „From The Abyss They Rise“ verbirgt sich dabei eine klassische „Zeitreisen-Compilation“: In anti-chronologischer Reihenfolge versprechen PANTHEON I den Hörer durch ihre Vergangenheit zu führen … bis zum bitteren Anfang also. Und wirklich: „From The Abyss They Rise“ könnte als Musterbeispiel in dieser Rubrik dienen.

Mit der aktuellen EP „Pariah“ starten PANTHEON I in perfektem Sound und mit einem interessanten Stück in ein Rennen, das sie nicht gewinnen können. Denn als nach einigen musikalisch wie klanglich mittelmäßigen Songs aus dem Jahr 2012 schon der sechste Song, „Core Of The Soul“, in schlichtweg grauenhaft kreischendem Sound durchs Zimmer scheppert, ist klar, wo das Ganze enden wird. Spätestens mit „Myopic Dark Eyes“ ist „From The Abyss They Rise“ schließlich jeder Zweifel ausgeräumt: Das Grande Finale, bestehend aus der „Demo MMIII“ (konsequenterweise im Vergleich zur Original-Veröffentlichung auch in invertierter Reihenfolge angeordnet), ist unhörbar.

Was außer einem Knebelvertrag mit Release-Verpflichtung eine Band wie PANTHEON I, der man auf Basis ihrer letzten Alben einen gesunden Perfektionismus zu unterstellen geneigt ist, dazu bringen mag, einer solchen Veröffentlichung den Segen zu geben, ist unbegreiflich. Denn selbst der romantisierendste Blick auf die güldenen Anfangstage der eigenen Band ist nicht im Stande, das schwache Songmaterial und dessen schlichtweg unerträglichen Sound derart zu verklären, dass man ein Machwerk wie „From The Abyss They Rise“ allen Ernstes für eine gute Idee halten könnte.

Zwei Punkte gibt es für „Pariah“, einen für das mittelprächtige Material aus dem Jahr 2012 und einen halben extra. Für die Eier in der Hose, einen überflüssigen Release wie diesen rauszuhauen. Damit ist es dann aber auch gut.

Wertung: 3.5 / 10

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