Review Six Feet Under – Undead

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

Viel hat sich getan im Hause SIX FEET UNDER seit dem letzten Werk, „Death Rituals“, welches zwar durchaus eines der stärkeren Alben aus der Diskographie der Herren aus Tampa, Florida war, jedoch auch nicht der ganz große Wurf. Denn ist man gnadenlos ehrlich, ist dieser schon länger her: Wusste beispielsweise „13“ vom Songwriting her zu begeistern, war hier der Sound eine Katastrophe – songwriterisch hingegen wusste mich seit den Frühwerken wie dem legendären „Haunted“, Warpath“ oder auch „Maximum Violence“ nichts mehr so richtig zu begeistern. Zu belanglos und uninspiriert grunzten sich SIX FEET UNDER durch die Welt des Death Metal.

Mit „Undead“ soll nun – natürlich – alles anders und – selbstverständlich – besser werden. Ausser Growl-Legende Chris Barnes und Gitarrist Steve Swanson ist von der Besetzung, die noch auf „Death Rituals“ zu hören war, niemand mehr verblieben. Statt dessen finden sich mit Rob Arnold (Ex-Chimeira) an der zweiten Gitarre, Kevin Talley (u.a. Dååth, Ex-Chimeira) am Schlagzeug sowie Jeff Hughell am Bass drei Musiker im Lineup wieder, welche man nicht direkt mit Death Metal in verbindung bringen würde. Macht aber nichts, soweit die erste beruhigende Nachricht – denn das, was SIX FEET UNDER hier abliefern ist, man kann es kaum anders sagen, typisch SIX FEET UNDER: Die Hauptattraktion bietet wie eh und je Barnes‘ markantes Organ, welches in Sachen Growls auch 2012 noch Maßstäbe setzt. Untermalt wird dieses von gewohnt groovenden Riffs – oder sagen wir: Groovenden Riffs, wie man sie aus guten, alten Zeiten kennt. Denn man kann es nicht anders sagen: In Songs wie „Molest Dead“ oder „Delayed Combustion Device“ schwingt ziemlich viel von dem Spirit mit, der SIX FEET UNDER groß gemacht hat.
Und doch, der richtig große Sprung ist „Undead“ nicht: Wie es sich nicht sonderlich von den frühen Alben unterscheidet, unterscheidet sich das Album auch von den Spätwerken nicht sonderlich – schlicht und ergreifend, weil diese vom Prinzip her nur marginal anders konzipiert waren. Den Unterschied machte bei SIX FEET UNDER immerschon nur die Qualität des Dargebotenen, nicht die generelle Ausrichtung – und die ist auch dieses Mal (leider) durchwachsen. So kommt auf jeden wirklich groovenden, coolen Song einer, der eher als Filler denn als Killer durchgeht. Schlecht ist hier gewiss keines der zwölf Lieder, und dennoch rutscht „Undead“ immer, wenn es sich unbeobachtet fühlt, gerne mal in die Weiten der Belanglosigkeit ab.

Mit „Undead“ setzen SIX FEET UNDER definitiv ein Zeichen – dahingend, dass sie nicht totzukriegen sind, auch nicht durch massive Besetzungswechsel und dergleichen Widrigkeiten mehr. Darüber hinaus jedoch leider nicht, ist „Undead“ doch am Ende nicht mehr (aber zumindest auch nicht weniger) als ein gutes SIX FEET UNDER-Album.
Die große Sensation in Form einer Neuerfindung oder Neuausrichtung durch die Frischzellenkur bleibt somit aus. Und wie so oft gilt auch hier das Prinzip „des einen Freud, des anderen Leid“ – denn wo sich Fans des typischen SIX FEET UNDER-Sounds über ein weiteres, starkes Album der Truppe freuen dürfen, dürfte der ein oder andere auch von der Konsequenz, mit der hier dort weitergemacht wird, wo man mit „Death Rituals“ aufgehört hat, enttäuscht sein.
Alles in Allem ist „Undead“ eine gutes SIX FEET UNDER-Album, ohne dabei Klassikern wie „Haunted“ gefährlich zu werden.

Wertung: 8 / 10

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