Der Jahresrückblick 2017 von Moritz Grütz

Schlechtestes Metal-Album des Jahres 2017

Kärbholz – Überdosis Leben: Dümmer geht es dann wohl kaum noch, stumpfer auch nicht.

Bestes Entmetallisiert-Album des Jahres 2017
Bestes Festival des Jahres 2017

Open Air: Wie immer das Brutal Assault – obwohl ich 2017 zur Feldforschung auch auf dem Breeze war.
Indoor: Das Dark Easter Metal Meeting – von Jahr zu Jahr stärker!

Bestes Konzert des Jahres 2017

Für mich persönlich natürlich das Nebelkrähe-Jubiläumskonzert. Ansonsten durfte ich auch 2017 unzähligen grandiosen Shows beiwohnen. Ganz vorne mit dabei: Die Clubshows von Vulture Industries, Touché Amoré, Fäulnis und Dark Tranquillity, die Festivalshows von The Dillinger Escape Plan, Batushka, Emperor und Rotting Christ (alle auf dem BA 2017) und die Arena-Show von Rammstein. Außer Konkurrenz: Die letzte Einzel-Show von Todtgelichter.

Schlechtes Konzert des Jahres 2017

Ohne Konkurrenz die völlig missglückte Special-Tour von In Flames: In our Room – An Evening with In Flames

Bestes Coverartwork des Jahres 2017

Evocation – The Shadow Archetype: Herrlich düster, gekonnt umgesetzt und absolut passend zu dem starken Album.

Schlechtestes Coverartwork des Jahres 2017

Contaminant – ReGeneration: Dilettantischer geht es wirklich nicht. Wobei das dann ja irgendwie auch wieder zur Musik passt. Anders als bei Six Feet Unders „Torment“ kann man das aber zumindest mit dem kleinen Budget einer Undergroundband erklären. Chris Barnes, was ist deine Entschuldigung?

Newcomer des Jahres 2017
Persönliche Entdeckung des Jahres 2017

Man sollte es nach 16 Jahren intensiver Beschäftigung mit Metal nicht meinen, aber: Dark Tranquillity. Lange links liegen gelassen, hat mich die Begeisterung für diese Band jetzt doch gepackt. Aber irgendwie ja auch schön, wenn man nach all den Jahren noch „große“ Bands für sich entdecken kann.

Enttäuschung des Jahres 2017

– musikalisch: Die großen BM-Bands versagen: Weder Taake noch Satyricon konnten mit ihren neuen Werken überzeugen. Und dann lösen sich auch noch lauter gute Bands auf (Todtgelichter, Fäulnis, The Dillinger Escape Plan, Kampfar …)
– persönlich: Der Absturz meines geliebten TSV 1860 in die vierte Liga.

Überraschung des Jahres 2017

– musikalisch: Sólstafir schreiben ein Album, das von unserer Redaktion nicht zum „Album des Monats“ gewählt wird.
– persönlich: Der Präsident Donald Trump ist noch schlimmer als der Kandidat Trump erwarten ließ.

Mein Song des Jahres 2017

Dark Tranquillity – Misery’s Crown

Mein bestes gelesenes Buch 2017

„Ein Funke Leben“ von Erich Maria Remarque. Ich weiß nicht, wann mich eine Geschichte so bewegt hat – greifbarer hat (zumindest mir) noch niemand die Greuel des Holocaust vermittelt. Ein Buch, das, wenn es auch mitunter nur schwer zu ertragen ist, jeder gelesen haben sollte.

Im Bereich Szene-Literatur definitiv Flakes „Heute hat die Welt Geburtstag“ – extrem unterhaltsam und zugleich informativ!

Mein bester gesehener Film 2017

„Magical Mystery“ vom großartigen Arne Feldhusen nach dem gleichnamigen Buch des noch großartigeren Sven Regener. Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte mal bei einem Film so gut unterhalten gefühlt habe.

Wunsch / Hoffnung für 2018

– musikalisch: Wie schon im Vorjahr: Weiter so. Mit 2017 konnte man arbeiten!
– persönlich: Etwas mehr Erfolgserlebnisse und etwas weniger Tiefschläge wären ganz nett. Aber wie heißt’s so schön: Was uns nicht tötet, macht uns nur härter …