Review Eisregen – Flötenfreunde (EP)

Ein knappes halbes Jahr nach „Todestage“ (Media Control Chart Position 40) legen EISREGEN mit „Flötenfreunde“ eine Mini-CD nach. „Wie’s kommt? Manchmal kommt’s hart – in Form von Unterlassungsklagen und anderem Krempel, der Unsummen im fünfstelligen Bereich kostet. Mehr muß man dazu auch gar nicht wissen.“ erklärt EISREGEN-Mitglied M. Roth im bandeigenen Forum. Gemeint ist natürlich der Ärger, den die Band mit einem Song auf der daraufhin zurückgerufenen Erstpressung des Albums hatte.

Und, ja – um die Antwort auf die wohl dringlichste Frage aller Fans gleich vorwegzunehmen: Mit geändertem Titel und Refrain („Tausendschweiner“), sowie  anstelle des zuvor verwendeten 20th-Century-Fox-Jingles einem „brandneuen, von mir höchstselbst konzipierten Flötensolo“, wie Roth sarkastisch bemerkt, hat es der umstrittene Song nun doch noch auf eine Veröffentlichung gebracht. Die natürlich trotzdem in die Weiten des Internet entwischte Original-Version wird die Neubearbeitung aber wohl nicht gänzlich verdrängen können – nicht zuletzt, weil das Original (so politically incorrect es auch gewesen sein mag) schlichtweg schmissiger klang.

Um diesen Quasi-Titeltrack herum gruppieren sich mit dem Dark-Metal-Stampfer „Rotes Meer“ und der herrlich selbstironischen Dark-Pop-Nummer „Blut saufen“ zwei gänzlich neue Songs, die zwar musikalisch nicht „typisch EISREGEN“ sind, aber wohl wie seinerzeit „Elektrohexe“ instantan zu Hits werden dürften. Ergänzt werden diese drei exklusiv auf dieser MCD veröffentlichten Songs von einer mit neuem Text und Titel („Mordlust“) versehenen Neueinspielung des „Zerfall“-Klassikers „Herzblut“, sowie einer Demo-Version des „Todestage“-Songs „Tot / Untot“. Als Bonus packen EISREGEN mit den Videoclips zu „Mutter, Der Mann Mit Dem Koks Ist Da“ und „Lang Lebe Die Nadel“ (Studio Edit) noch etwas Multimedia-Content oben drauf.

Mit „Flötenfreunde“ überbrücken EISREGEN nicht etwa bloß halbgar die Zeit bis zum nächsten Studioalbum „Marschmusik“, welches passend zum 20-jährigen Bandjubiläum für das zweite Halbjahr 2015 geplant ist. Viel mehr legen die Thüringer, wie seinerzeit mit „Hexenhaus“, wieder einmal eine MCD vor, die ihre Geld absolut wert ist – zumal die limitierte Edition mit Prägedruck und Glow-In-The-Dark-Effekt auch optisch einiges hermacht.

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